Perspektivisch zeichnen
Auf dieser Seite geht es darum wie man Perspektivisch zeichnen lernen kann und welche Grundlagenkenntnisse dafür relevant sind. Einmal die Betrachterperspektive zu wechseln kann in einem Bild sehr viel Spannung erzeugen. In diesem Artikel zähle ich die verschiedenen Perspektiven auf, die es gibt, und von wo aus der Betrachter diese wahrnehmen kann.
Die 7 Perspektiven
Man unterscheidet 7 Perspektiven in denen man ein Objekt betrachten kann:
- Draufsicht (engl. Top Shot)
- Vogelperspektive (engl. Bird’s eye)
- (leichte) Aufsicht
- Augenhöhe/ Normal-Perspektive / eher langweilig
- (leichte) Untersicht
- Froschperspektive (engl. Worm’s eye view)
- Bottom-view/ Bottom-shot – senkrecht von unten (sehr selten)

Die Wirkung eines Motivs wird mitunter durch die Perspektive geprägt in dem es dargestellt wird. Die gängige Perspektive ist die „Augenhöhe“, welche unseren Alltag wiederspiegelt und daher einen eher langweiligen bzw. undynamischen Charakter hat.
Verschiebt man die Ansicht auf das Motiv leicht nach oben oder nach unten (Aufsicht oder Untersicht), dann entsteht ein völlig ungewohnter Blickwinkel, das Motiv wird für den Betrachter erheblich interessanter.
Will man extreme Spannung erzeugen, bieten sich extremere Perspektiven an (Vogel- oder Froschperspektive). Diese beiden Perspektiven werden gerne in Zeichnungen/ Malereien eingesetzt, da diese dem Betrachter ein völlig ungewohntes Gefühl vermitteln. Die Vogelperspektive gibt das Gefühl von Freiheit, als würde der Betrachter über den Dingen schweben – alles wirkt kleiner. Die Froschperspektive verzerrt die Landschaft, alles kommt einem weiter und entfernter vor – alles wirkt größer.
Eher selten sind die extremsten Perspektiven Draufsicht bzw. Bottom-View.
Kann die Draufsicht im Alltag gelegentlich vorkommen (z.B. wenn man sich auf einer Erhöhung, einem Gebäude, im Flugzeug, Riesenrad etc. befindet), ist die Untersicht für uns eigentlich so gut wie nie sichtbar. Lediglich in gläsernen Gebäuden könnte diese Perspektive vorkommen. Daher ist sie sehr selten. Für die selteneren Perspektiven braucht man ein besonders gutes Vorstellungsvermögen um ein Motiv in einer solchen wieder zu geben.
Parallelperspektive und Fluchtpunktperspektive
Berühmt sind die Parallelperspektive und die Fluchtpunktperspektive.
Die Parallelperspektive ist die einfachere, weil alle Linien parallel zueinander laufen. Die Grundlinie steht schräg zur Betrachter-Blickrichtung, d.h. wir sehen den Körper von schräg oben, dabei sind immer drei Seiten eines rechteckigen Körpers sichtbar.

Die Fluchtpunktperspektive benötigt eine Horizontallinie und mindestens einen darauf sitzenden Fluchtpunkt. Ein im Raum befindlicher Körper wird dann an diesem Punkt ausgerichtet, das heißt die Tiefenlinien führen verlängert zu diesem Punkt.

Schwieriger ist das Ganze bei zwei Fluchtpunkten. Hierbei richtet sich der Körper zu beiden Punkten zugleich aus, er hat also zwei sichtbare Tiefen, die sich nach den Punkten richten. Je nachdem aus welcher Perspektive der Betrachter das Objekt sehen soll, setzt man den Fluchtpunkt entweder nach oben für die Vogelperspektive oder nach unten für die Froschperspektive.

In verschiedenen Perspektiven zeichnen
Für die oben erwähnten sieben Perspektiven habe ich mich angestrengt und jeweils versucht einen Menschen, Zylinder und Würfel in jeder dieser Perspektiven darzustellen. Dass dies nicht immer einfach war, sieht man besonders bei den extremen Perspektiven von unten.
Fotovorlagen – Apfelfotos
Diesen Apfel habe ich in verschiedenen Perspektiven fotografiert. Die Froschperspektive (wegen der Größe der Kamera) und der Bottom-View (weil es kein Glastisch war) waren leider dabei nicht möglich einzunehmen.
Perspektivisch zeichnen – Beispiele
Neben dem Apfel habe ich hier eine menschliche Figur, einen Kegel und einen rechteckigen Würfel in den oben erwähnten 7 Perspektiven versucht darzustellen.







Perspektiven und Schatten bei Grundformen
In meinem Blog habe ich einige Vorlagen aus verschiedenen Perspektiven mit verschieden positionierter Lichtquelle als Inspiration und zum Üben bereit gestellt:
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Aus dem Blog
- Verbläuung des Hintergrundes – Merkmal von Räumlichkeit
- Was die Geometrie über dich verrät
- Tilt-Shift / Miniatur Effekt in Photoshop erstellen