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Gestalten

Plakate

Plakate gestalten

Auf dieser Seite geht es um die Grundlagen der Gestaltung von Plakaten.

Plakate gestalten
Plakate gestalten

Grundregeln der Plakatgestaltung

Hier einige Regeln, welche man bei der Gestaltung von z.B. Plakaten einsetzen kann:

  • Je größer das platzierte Bild ist, desto kleiner sollte im Verhältnis die Überschrift sein.
  • Je größer die Überschrift (Headline), desto kleiner sollte das Bild im Verhältnis sein.
  • Sind Headline und Bild gleich groß wirkt der Aufbau eher langweilig;
    > das Auge weiß nicht wohin es als erstes, zweites oder drittes gucken soll (keine Hierarchie vorhanden), um Spannung aufzubauen sollte man Bild und Headline unterschiedlich groß gestalten.
  • Freiräume auf dem Papier belassen, damit das Blatt nicht zu voll gepackt wirkt.
  • Kontraste & kontrastreiche Farben verwenden;
    > z.B. für Hintergrund/ Schatten dunklere Farben.
  • Keine (hellen) Konturen (Outlines) benutzen (wenn, dann sollten diese dick genug sein um sich gegen die dunklen Flächen zu behaupten; siehe auch Farbenlehre).
  • Alle Perspektiven müssen stimmen (auch die der Schatten).
  • Das Motiv muss erkennbar bleiben (nichts Wesentliches wegschneiden / weglassen. Ausnahme; Aufbau von Spannung).
  • Weißer Rahmen um das Plakat lassen um sich von anderen (ähnlich gestalteten) Plakaten deutlich abzugrenzen (wenn diese z.B. auf einer Litfaßsäule nebeneinander aufgehängt werden).
  • Plakate müssen aus verschiedenen Blickwinkeln erkennbar sein
    (Größenkontraste, gut lesbare Schrift, nicht zu starke Perspektiven in den Motiven, nicht zu viele Details).
  • Der Betrachter sieht sich ein Plakat in Z-Form an, springt danach zu den wichtigsten und interessantesten Punkten (Blickfang bzw. Eyecatcher).
Z-Form als Grundlage für den Plakataufbau
Z-Form

 

Plakatgestaltung in der Praxis

An dieser Stelle möchte ich einmal die praktische Seite der Plakaterstellung aufzeigen und wie diese üblicherweise von Statten geht.

 

Brainstorming und Kundeninterview

Zu erst einmal benötigt Ihr einen Auftrag, nach dem Ihr arbeiten könnt. In Absprache mit dem Kunden müssen die wichtigsten Kriterien vorab heraus gefunden werden, die für die Gestaltung relevant sind. So gibt der Kunde ein Thema (Produkt, Firma oder Event) vor inklusive wichtiger Daten, welche ebenfalls kommuniziert werden müssen (beispielsweise Datum, Preise, Name des beworbenen Produktes, wichtigste Eigenschaften etc.).

Gemeinsam muss dann die Kernzielgruppe herausgestellt werden. Beispielsweise: junge Leute von 18 – 25, die gerne Party machen, aber nicht viel Geld haben. Wichtig ist unter anderem was mit dem Plakat beworben werden soll, wo die Plakate in welcher Größe letztendlich hängen sollen (an Litfaßsäulen, in Bussen, an Haltestellen, in beweglichen Schaukästen etc.) und wo bzw. wie die Informationen zusätzlich verbreitet werden (beispielsweise auf einer eigenen Webseite, Social Networks, im TV, Zeitung etc.).

Hat man also das Brainstorming und Zielgruppenanalyse in Zusammenarbeit mit dem Kunden abgeschlossen und so eine gestalterische Linie festgelegt, kann man mit der Bildrecherche beginnen.

Informationen im Meeting ehalten
Informationen sammeln

 

Blickfang (Eyecatcher)

Erfahrungsgemäß braucht ein gutes Plakat einen Blickfänger, der die Aufmerksamkeit der Betrachter auf sich zieht. Am schwierigsten ist es also ein plakatives Motiv für sein Plakat zu finden. Man kann entweder selbst eine Grafik erstellen (z.B. als Vektordatei in Adobe Illustrator) oder sucht sich ein passendes Foto. Wer selbst keine Fotos in seiner Datenbank zur Verfügung hat oder keinen Fotografen beauftragen kann, der kann auf online Datenbanken und lizenzfreie Kaufbilder zurück greifen.

Aussagekraft eines Bildes
Aussagekraft eines Bildes

 

Bilddatenbanken

Beispiele für Bilddatenbanken mit lizenzfreien Kaufbildern:

Bei diesen Bilddatenbanken kann man üblicherweise Layout-Dateien kostenlos herunter laden, damit man diese testweise in seinem Printprodukt einbinden kann, ohne diese kaufen zu müssen. Die Layoutbilder sind immer sehr klein und stark verpixelt oder mit einem Wasserzeichen versehen, da diese lediglich zu gestalterischen Zwecken genutzt werden dürfen – also nicht für das fertige Printprodukt und auch nicht für die Veröffentlichung. Der Vorteil solcher Testdateien ist, dass man nicht erst Unmengen an Bildern kaufen muss, um zu sehen ob ein Bild entweder zum Plakat bzw. Thema passt und ob es überhaupt den Entscheidungsträgern (in der Regel die Kunden) gefällt.

Wird ein Bild dann tatsächlich endgültig eingesetzt, muss es in der passenden Auflösung käuflich erworben und die Urheberkennung (sofern keine anders lautende Lizenz bzw. Vereinbarung getroffen wurde) beigefügt werden.

Lizenzfreie kostenlose Bilder bekommst du unter anderem bei entsprechenden Portalen wie z.B. Unsplash.

Das richtige Programm benutzen

Leider wird viel zu oft alles in Adobe Photoshop erstellt und gestaltet, obwohl dieses Programm zum einen nicht dafür konzipiert wurde und es zum anderen erheblich bessere Software für die Gestaltung von Printmedien gibt. Adobe Photoshop ist ein Programm, welches für die Foto- bzw. Bildbearbeitung programmiert und optimiert wurde. Man kann zwar auch Texte einfügen, diese Funktion bedeutet aber nicht, dass dies für die Plakatgestaltung gedacht ist.

Plakate, Visitenkarten, Flyer und andere Druckmedien gestaltet man am allerbesten mit Adobe InDesign oder Quark Express.

Guckt man sich Adobe InDesign an, erkennt man sofort, dass man hier klasse Möglichkeiten zur Text- und Bildgestaltung erhält. Das fängt schon mit der Erstellung seiner Datei an: man kann sehr leicht verschiedene Formate (z.B. DIN A Formate) auswählen und Spalten wie Ränder definieren. Gewöhnungsbedürftig dürfte die Umstellung von Pixel auf Millimeter sein. Das Programm in seiner Gänze hier zu erläutern dürfte zu viel sein (ich gehe bei Gelegenheit in meinem Blog auf online-zeichenkurs.de mal darauf ein).

Soviel sei aber gesagt: einmal die Vorteile erkannt, wird man nicht mehr Photoshop für die Plakatgestaltung missbrauchen wollen.

InDesign: Neues Dokument erstellen
Neues Dokument erstellen

 

Ein Beispiel-Plakat

Ich habe mir mal ein fiktives Thema ausgedacht um ein passendes Plakat zu erstellen.

 

Eckdaten zur Plakatidee:

  • Ein (fiktiver) Zoo möchte sein neues Waschbär-Gehege bewerben indem er einen besonderen Familienrabatt für die Sommermonate anbietet.
  • Die Plakate sollen ganz klassisch in DIN A2 Größe an Haltestellen und anderen öffentlichen Orten (Bahnhöfe, Bibliothek, Gemeindezentren) ausgehängt werden.
  • Die Zielgruppe sind in erster Linie Familien mit Kindern, welche nicht allzu viel Geld ausgeben können, und Tierfreunde jeglichen Alters.

 

Angegeben werden muss auf jeden Fall:
  • Name und Ort des Zoos
  • Hinweis auf das neue Gehege
  • Hinweis auf den Familienrabatt
  • Ggf. Preis und Dauer der Rabattaktion

Da es nicht nur einen Weg zum Ziel gibt, erstellt man viele verschiedene Versionen und Varianten eines Plakates, optimiert diese zwischendurch und legt anschließend die besten Versionen den Entscheidungsträgern zur Ansicht vor. Normalerweise bekommt man während und nach der Gestaltung neuen Input zur Optimierung seines Plakates. Da Geschmäcker sehr unterschiedlich sind und die wenigsten Kunden vom Fach sind, muss man immer gut begründen können wieso man seine Gestaltung so und nicht anders erstellt hat.

Bei seiner Präsentation und Argumentation kann man auf Aspekte der Farbenlehre, Semantik und Gestaltungsgesetze zurück greifen.

 

Schrift- und Bildgestaltung

Neben der Bildauswahl steht die Wahl der Typografie mit an oberster Stelle. Anschließend folgen Farbkontraste und Platzierung der einzelnen Elemente. Wenn man sich nicht sicher ist, welche Schrift oder welches Bild man nun konkret nehmen soll, probiert man am besten alle aus, die einem gefallen, und legt die Auswahl jemandem vor, der unabhängig ist, damit dieser seine subjektive Meinung dazu geben kann.

Solche unvoreingenommenen Meinungen sind durchweg während des Schaffensprozesses wichtig um neue Eindrücke und Ideen zu bekommen. Je länger man an einem Projekt arbeitet, desto betriebsblinder wird man. Hat man also keine Möglichkeit sich zeitlich von einem Projekt zu distanzieren, sollte man sich die Möglichkeit fremder Meinungen in jeden Fall offen halten.

Plakatgestaltung Schriftauswahl
Schriftauswahl

 

Plakate Varianten

An dieser Stelle zeige ich einige Plakate Variantionen für den fiktiven Zoo:

Zoo Plakatbeispiel 1
Plakatbeispiel 1

In diesem Beispiel benutze ich das Foto als großflächigen Eyecatcher und platziere die Schrift darauf. Damit sich die Schriftzüge besser vom Untergrund abheben, habe ich diese auf eine farbige Fläche gesetzt, welche selbst nur eine 30 %ige Deckkraft aufweist.

Zoo Plakatbeispiel 2
Plakatbeispiel 2

Dieses Plakat ist nach dem klassischen Z-Prinzip aufgebaut: oben ist die Überschrift, darunter das Bild als Blickfang und rechts unten in der Ecke zusätzliche Informationen.

Zoo Plakatbeispiel 3
Plakatbeispiel 3

In diesem Beispiel ist einerseits ein strukturierter Hintergrund für die Fläche eingesetzt und andererseits zwei Bilder statt nur einem. Da Bilder Informationen übertragen, kann man diese nicht nur als Blickfänger nutzen, sondern auch um zu vermitteln worum es geht.

 

Kleiner Hinweis

Diese Beispiele sind in der Tat nur Entwürfe, also nicht ausgearbeitete und korrigierte Versionen. In Zusammenarbeit mit einem Gestalterteam und dem Kunden wird dann das fertige Endprodukt erstellt. Zusätzlich zur Auswahl der Bilder und Schriftart sowie dem Setzen auf dem Plakat ist auch die Bildbearbeitung ein sehr zeitaufwändiger Aspekt, welcher ebenso Berücksichtigung finden muss.

 

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