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Comiczeichnen

Allgemeines zum Comiczeichnen

Auf dieser Seite geht es um die Grundlagen zum Thema Comiczeichnen und alles, was man für einen guten Einstieg wissen muss. 😉

 

Comiczeichnen – So geht’s!

Hier gebe ich eine kurze Einleitung, was beim Erstellen eines Comics zu beachten ist. Beachte aber bitte, dass ich selbst kein professioneller Comiczeichner bin, sondern mich lediglich etwas intensiver mit der Materie befasst habe, als sie nur zu lesen.

  • Thema
  • Charaktere
  • Gängige Typen
  • Geschichte
  • Handlungsort
  • Bebilderung
  • Texte

Beim Comiczeichnen sollte man auch über gewisse Grundkenntnisse und Grundfähigkeiten verfügen da man kaum von 0 auf 100 einsteigen kann. Um diese Grundvoraussetzungen zu erlangen, empfehle ich dir meine Beiträge zum zeichnen/ malen selbst und zum Menschen zeichnen.

 

Thema des Comics

Bevor man drauf los zeichnet, sollte man wissen worüber das Comic, das man zeichnen möchte, eigentlich handeln soll. Das Thema ist essentiell für die Spannung. Kaum einer möchte die Geschichte eines „Lieschen Müllers“ beim Einkaufen lesen (es sei denn, die Geschichte ist dramatisch und spannend ausgekleidet).

Gute Beispiele für einzigartige Themen sind z.B. Asterix & Obelix (zur Zeit der alten Römer), Lucky Luke (der strahlende Cowboy) oder Clever & Smart (schusselige Geheimagenten).

Dass auch ein verhältnismäßig langweiliges Thema spannend erzählt werden kann, beweisen Comics wie Garfield (gefräßige Katze) oder Willy Wacker (Faulpelz aus Leidenschaft). In diesen Fällen bietet die Hauptfigur selbst die nötige Spannung.

 

Charaktere des Comics

Und da kommen wir auch gleich schon zum Träger der Comicgeschichte – die Charaktere. Häufig werden Gegensätze (Asterix & Obelix = kleiner, fleißiger Held & dicker, gefräßiger Raufbold) zusammen als Hauptcharaktere genommen.

Auch ärgern sich die Hauptcharaktere gerne gegenseitig (Clever & Smart = Fred Clever als geistig „beschränkter“ Verkleidungskünstler gegen Jeff Smart dem kühnen Logiker).

Doch man benötigt keine 2 oder mehr Helden um eine Geschichte interessant zu gestalten. Oftmals wurde den Helden sonderbare und einzigartige Superkräfte zugeschrieben (Beispiel: Superman, Spiderman und Co.) wobei sie natürlich gleichzeitig eine entscheidende Schwäche bekommen haben (ansonsten dürfte ein Kampf gegen den Helden uninteressant zu lesen sein).

Hat der Held keine Superkräfte, nutzt er seinen Verstand (z.B. Batman) um die Schurken in ihre Schranken zu weisen.

Dann gibt es noch so genannte Antihelden. Sie kämpfen zwar für das Gleiche, für das auch der Held kämpft, doch gehen sie dabei wesentlich skrupelloser und am liebsten im Alleingang vor.

 

Gängige Charaktertypen

Beim Comiczeichnen ist wie bei jeder Geschichte, die Charaktere Dreh und Angelpunkt. Nur wenn diese glaubhaft dargestellt werden in Optik, Handeln und Denkweise, ist eine Geschichte für den Leser spannend und nachvollziehbar.

 

Helden

Überlegt vorab ob Ihr nur einen einzigen Haupthelden oder gleich eine Gruppe von Helden nehmt. Denkt immer daran, dem Helden einen einmaligen, unverwechselbaren Charakter zuzuschreiben, der ihn sympathisch macht.

Mögliche Charaktere können sein:

  • Der Anführer/ Held = er ist die eigentliche Hauptfigur und führt seine Gruppe von Mitstreitern an (wenn er eine hat). Er schmiedet die Pläne und leitet die Umsetzung
  • der Schlaumeier = er ist das Genie, denkt zuerst bevor er handelt und verhält sich nahezu immer logisch
  • der Fresssack = ob dünn oder dick, er ist immer am essen – je ausgefallener seine Leibspeisen (die natürlich zahlreich sind), desto skuriller
  • der Angsthase/ Naivling = verlässt sich lieber auf die Stärke und Hilfe seiner Freunde, tut aber nie den ersten Schritt
  • der Außenseiter = er spielt eine Außenseiterrolle, wirkt dabei sehr seltsam und zurückgezogen und grenzt sich in seinen Interessen und charakterlich von allen anderen „Normalen“ ab
  • der Antiheld = kämpft zwar für die gleiche Sache wie der Held, nimmt dabei aber keine Rücksicht auf seine Mitmenschen und ist am liebsten auch immer alleine unterwegs

 

Gegner

Am besten ist es, wenn man mehrere Gegner kreiert, die dem Helden das Leben schwer machen (das bietet mehr Abwechslung und schafft die Möglichkeit, dass diese sich sogar gegen den Helden verbünden können). Ihre Motive sollten einleuchtend und ihre Fähigkeiten wenigstens dem Helden ebenbürtig sein.

Dabei unterscheidet man verschiedene Gegnertypen:

  • den Big-Boss = er steckt hinter all den Gräueltaten, beschäftigt gerne Handlanger, die für ihn die Drecksarbeit machen und schmiedet finstere Pläne
  • der Befehlshaber = er ist dem Big-Boss unterstellt, scharrt aber wiederum Handlanger um sich, die er herum kommandieren kann
  • die Handlanger = mehr oder minder fähig, versuchen sie alles die Befehle ihrer Vorgesetzten zu befolgen

Besonders interessant wird ein Charakter, wenn er mehrere (vielleicht sogar gegensätzliche) Merkmale in sich vereint.

 

Alte Stereotype

In westlichen Comics wurde früher stark auf Stereotype gesetzt.

Böse haben meistens dunkle Haare, Augen und Kleidung, wirken insgesamt düsterer und haben einen entsprechend fiesen Gesichtsausdruck.
Gute haben meistens helle Haare, Kleidung und blaue Augen, wirken insgesamt freundlicher und hilfsbereiter. Wenn sie mal schlecht drauf sind, sehen sie nie so fies aus, wie es Böse täten.

Dies wird aus unterschiedlichen Gründen so nicht mehr praktiziert. Will man aber eine satirische Charakterdarstellung haben, bedient man sich dieser und anderer Klischees um seine Figuren zu skizzieren und um überzudramatisieren. Das charakterliche Überzeichnen von Personen oder auch Situationen sorgt mitunter für Komik oder auch Tragik – je nach Ernsthaftigkeit der dargestellten Szene.

 

Geschichte des Comics

Hat man seinen Charakter und seine Mitstreiter bzw. Widersacher erstellt, so kann man anfangen sich eine Geschichte für seine Figuren auszudenken. Als erstes sollte die Rahmengeschichte (die Informationen, die bei jedem Comic immer gleich bleiben) erstellt werden. Da kommen Faktoren wie z.B. was, wie, wo und wann in frage. Dabei sollte man immer achten, welchen Effekt man erzielen will (sprich das Genre des Comics).

 

Mögliche Genres (ähnlich einem Film):
  • Komödie (Lustige Geschichte)
  • Action/ Thriller
  • Fantasy
  • Romantik
  • Alltägliches (man erzählt praktisch das „normale“ Leben des Helden, welches man natürlich mit einigen „Besonderheiten“ ausschmückt)
  • Kombination

Hat man dies geklärt, schreibt man sich, unter Berücksichtigung der vorab festgelegten Rahmenbedingungen, eine Geschichte. Man sollte, bevor man anfängt zu zeichnen, grundsätzlich erst die Geschichte vorliegen haben. So ist sicher gestellt, dass die Geschichte linear, in sich schlüssig und nicht platt wirkt. Sollte man selbst kein begabter Schreiberling sein, so findet sich sicherlich im Bekannten- oder Verwandtenkreis jemand, der einem dabei behilflich sein kann.

Die Geschichte sollte wie eine Art Drehbuch geschrieben werden in der Charaktere (nebst Beschreibung – soll das Aussehen nicht der „Standartdarstellung“ entsprechen), Schauplatz, Requisiten, Perspektive und Dialoge festgelegt sein sollten. So kann man sich leicht daran orientieren und sich wirklich nur aufs reine Zeichnen konzentrieren.

 

Ort an dem das Ganze spielt

Beim Comiczeichnen ergibt sich der Ort aus der Geschichte, in der natürlich Ortswechsel vorkommen können. Dabei sollten Farbwahl, Schattierung, Requisiten (Möbel etc.) und anwesende Personen berücksichtigt werden. Der Ort kann durch die anwesenden Personen natürlich in seinem Aussehen beeinflusst werden (Beispiel: jemand fällt einen Baum). Um den Ort der Geschichte angemessen zu gestalten, muss man überlegen, was den Ort ausmacht.

Beim Beispiel Asterix & Obelix sind die Orte nicht nur dem Zeitalter, sondern auch dem Volk angepasst (das gallische Dorf ist natürlich weitaus spartanischer ausgestattet, als Rom).

 

Bebilderung

Es gibt mehrere Herangehensweisen ein Comic zu bebildern:

  • Einige Künstler nehmen für jedes Bild ein eigenes Blatt Papier und fügen diese später zusammen.
  • Andere zeichnen gleich mehrere Bilder auf ein Blatt.

Je nach Größe und Aufwand des Comics und der jeweiligen Bilder sucht man sich die Methode, die dafür am besten geeignet ist.

Der Vorteil an der 1. Methode ist natürlich, dass ohne großen Aufwand einzelne Bilder in der Mitte ergänzt, ersetzt oder geändert werden können. Die typischen Rahmen oder auch Kästen zur Trennung der einzelnen Bilder empfehlen sich dabei erst bei der Zusammenstellung zu zeichnen.

Wobei bei der 2. Methode alles nahezu vorab geplant und durchdacht sein muss, da hier auch schon die Trennrahmen gezeichnet werden. Großartige Experimente mit Perspektiven, Kontrasten oder Farben sind hierbei nur bedingt möglich.

Hat man alles mit Bleistift vorgezeichnet (was durchaus empfehlenswert ist), zeichnet man die Konturen mit einem Tuschestift (alternativ auch einem Fineliner) vor.

Sind die Linien getrocknet, entfernt man vorsichtig die Bleistiftlinien mit einem Radiergummi. Danach kann coloriert werden.

 

Auch hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten beim Comiczeichnen:

  • man kann farbige Tusche, Marker oder Wasserfarben verwenden
  • man scannt die Zeichnung ein und coloriert sie am PC
  • man coloriert sie mit anderen Farben (Buntstifte, Wachsmaler, Kreide, Öl- oder Acrylfarben etc.) wobei dies am wenigsten zu empfehlen ist
  • oder man belässt die Zeichnung schwarz/weiß und ergänzt sie lediglich um raffinierte Schattierungen mit dem Tuschestift/Fineliner

Wofür man sich auch entscheidet, man sollte berücksichtigen, dass die Bilder später ein Comic ergeben sollen, welches eine Geschichte erzählt und Dialoge beinhaltet.

 

Texte

Die Texte sollten als letztes gesetzt werden.

Am besten ist es, man scannt seine fertigen Zeichnungen ein (wenn man sie nicht am PC coloriert hat) und setzt dann die Bilder in der Reihenfolge und Größe zusammen, wie man es haben möchte (wenn man alle Bilder einzeln gezeichnet hat).

Die meisten Bildbearbeitungsprogramme verfügen über Formen und Flächen, die entweder eine Sprechblase bilden oder zu einer Sprechblase umfunktioniert werden können. Man kann auch vorgefertigte Sprechblasen nehmen und in die Bilder einfügen. Wichtig ist jedenfalls, dass der Text einen guten Untergrund bekommt, so dass er ohne Mühe gelesen werden kann.

Auch die Reihenfolge des Dialoges innerhalb eines Bildes ist sehr wichtig, damit der Leser weiß welche Figur welchen Satz zuerst spricht und welcher folgt. Dabei geht man üblicherweise von links nach rechts und von oben nach unten.

Dann sollte man eine Schriftart wählen, die sich besonders gut lesen lässt. Zu empfehlen wäre entweder Comic Sans (oder wieso sonst der Name ?) oder eine Serifenschrift wie z.B. Georgia, Times New Roman, Times oder Serif. Diese lassen sich in gedruckter Form am besten lesen.

Cartoons/Comics Sprechblasen Texte
Texte in Comics werden meist in Sprechblasen gesetzt

Manchmal werden auch Schreibschriften eingesetzt um einem Comic eine persönlichere Note zu verleihen. Meistens werden kurze Comicstrips in Schreibschrift beschriftet. Da dort die Menge des Textes nicht so groß ist, kann man es dem Leser zumuten eine ansich nicht wirklich gut lesbare Schrift zu entziffern.

Soll das Comic nicht gedruckt werden, so kann man neben der Comic Sans serifenlose Schriften wie Verdana oder Arial nehmen. Diese Schriften erleichtern das Lesen am Bildschirm.

Man kann durch verändern der Schriftgröße und -gewicht (z.B. Fettdruck) verschiedene Lautstärken bzw. Betonungen des Dialoges zum Ausdruck bringen.

Macht der abgebildete Charakter den Eindruck, dass er schreit, so sollte dafür eine große, stark fette Schriftformatierung gewählt werden. Man kann allerdings auch Versalien (Großbuchstaben) dafür verwenden um diesen Eindruck zu erzielen.

Soll der Charakter flüstern, formatiert man die Schrift sehr dünn und klein.

Auch die Laufweite (Abstand der Buchstaben zueinander) kann einen bestimmten Eindruck vermitteln. Neben dem typischen „Pünktchen Pünktchen Pünktchen“ wäre dies eine Methode der Figur laaaaaaaangsaaaaaames Sprechen zuzuordnen.

 

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